[Abstract] In der kommenden Dekade stehen gravierende Veränderungen bevor – sowohl in ökologischer, sozialer als auch in ökonomischer Hinsicht. Etliche dieser Veränderungen weisen disruptiven Charakter auf, deren Auswirkungen global tiefgreifende Transformationen hervorrufen werden.
Umweltbedingungen sind im Begriff sich grundlegend zu wandeln, bahnbrechende Technologien sind kurz vor der allgemeinen Marktreife, die Nachfrage für menschliche Arbeitskraft ist dabei sich generell zu verändern. Angebote, Bedarfe und Methoden werden sich dementsprechend modifizieren.
Adaptierte Produkte und Dienstleistungen werden benötigt, obsolete Lösungen und Leistungen abgelöst. Märkte werden sich demzufolge anpassen, Marktverhältnisse in Bewegung geraten, neu umverteilt und verschoben werden. Die Menschheit betritt ihr 3.Jahrtausend.
Die Unvorhersehbarkeit und Komplexität aufgrund hoher Volatilität und Mehrdeutigkeit der Folgen aus ökologischer, technischer, technologischer und sozialer Sicht bewirkt einen globalen Wandel in für diese Post-Nachkriegsgeneration unbekanntem Ausmaß.
Eine Vorbereitung auf derart nicht-trivial unvorhersehbare Auswirkungen, deren zeitlich räumliches Auftreten und Ausmaß nicht prognostiziert werden kann, braucht für deren Kompensation ein dynamisches Mindset, das nicht eine rein auf ökonomische Effizienz hin optimierte Sichtweise aufweist.
Pfadähnlichkeiten, beharrende Denkmodelle und Sichtweisen stehen der benötigten Dynamisierungen in ihren noch unbekannten Aspekten grundlegend im Weg, da („prepped“) vorbereitende Vorausplanung des klassischökonomischen Managements für unbekannte Ereignisse mit unbekannten Ursachen und deren unbekannten Folgen wirtschaftlich effizient nicht möglich ist.
Selbstbeschränkt verpflichtetes Management nachhaltiger KMUs mit ihren eigenständig hinterfragenden Unternehmensphilosophien fördert dynamisch motiviertes, antizipierendes Reagieren, was sich im Krisenfall als resilienter erweisen könnte als ausschließlich ökonomisch opportunes Management.
Diese Studie macht sich zur Aufgabe, die krisentransformativen Erst-Reaktionen nachhaltiger österreichischer KMUs auf den ersten COVID-19 Lockdown im Frühjahr 2020 zu ermitteln und Synergien und Unterschiede der individuell durchgeführten Anpassungen in Bezug auf Reaktionsfreude, Ausrichtung und Umfang zu erheben, um die zellulare Resilienz dieser Unternehmensform im unvorhergesehenen Krisenfall darzustellen.