Autor: Markus Bibaric

„Gamechanger ultra-tiefe Geothermie?”

Artikel von Ing. Markus Bibaric, erschienen in DER NEUE MERKER ///

Nachhaltig CO2-neutrale Strom- und Wärmeproduktion ist das alles entscheidende Thema der Zukunft. Als Entwicklungsingenieur, dem die Zukunft unseres Planeten am Herzen liegt, arbeite ich leidenschaftlich an Lösungen, die den Klimakollaps verhindern können. Über eine Mögliche, die ultra-tiefe Geothermie, habe ich für das Fachmagazin DER NEUE MERKER einen Artikel geschrieben, den Sie hier nachlesen können:

Warum die Dekarbonisierung mein „Kennedy-Moment“ ist

Energiewende und Klimaschutz sind die größten Herausforderungen unserer Zeit – und für mich als Entwicklungsingenieur Thema Nr. 1. Will Österreich bis 2040 klimaneutral werden, müssen wir Treibhausgas-Emissionen um 36 Prozent im Vergleich zu 2005 reduzieren. Die Realität sieht allerdings so aus, dass Österreich drei mal so viele Treibhausgase wie vor 30 Jahren emittiert.

Um die Pariser Klimaziele zu erreichen

… müsste Österreich seinen Treibhausgasausstoß von 80 Millionen Tonnen CO2 bis 2030 auf 45 Millionen Tonnen reduzieren. Um diese ambitionierten Ziele zu erreichen, ist ein branchenübergreifendes Umdenken mit weitreichenden Transformationsschritten unumgänglich.

Hier sind wir Technikerinnen und Ingenieure aus aller Welt gefragt, neue technologische Konzepte, Ideen und Lösungen auf allen Ebenen zu entwickeln. Ohne Scheuklappen, Tunnelblick und Vorurteile mit Mut und Weitblick neue Wege zu gehen, die noch nie zuvor gegangen wurden.

Foto: pxhere.com
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Gamechanger ultra-tiefe Geothermie?

In Fragen alternativer Wärme- und Stromproduktion befinden wir uns an einem historischen „Kennedy“-Moment. Nur, dass wir am Ende dieses Jahrzehnts nicht auf dem Mond landen müssen – sondern die praktischen Grundlagen für eine nachhaltig CO²-neutrale Strom- und Wärmeproduktion serienreif entwickelt haben werden müssen, die von da an bis 2040 skaliert und flächendeckend ausgerollt werden kann.

Hierfür müssen wir heute, wie damals zu Zeiten der Mondlandung, ergebnisoffen alle denkbaren Optionen betrachten und vorurteilsfrei auf ihre Machbarkeit hin detailliert und tief untersuchen.

Mein aktueller Forschungsansatz befasst sich mit den bislang unentdeckten Möglichkeiten der tiefen Geothermie.

20 km tiefes Bohrloch – tiefer als je zuvor

Der Plan auf dem Mond zu landen, ohne zuvor auch nur ein einziges Mal außerhalb der Erdumlaufbahn gewesen zu sein – war gewagt. Ebenso gewagt ist meine Idee, ein 20 km tiefes Loch zu bohren – doppelt so tief wie jedes zuvor -, mit Durchmessern, die sich weit außerhalb des Erfahrungshorizonts herkömmlicher Bohrtechnik bewegen, um die gewaltigen Reserven zu nutzen, die uns dabei helfen können, der CO²-Falle des bisherigen Fortschritts zu entkommen. Denn 99 % der Erde sind heißer als 1.ooo °C.

Von den Chancen der Bohrtechnik

Ich habe aber keinen Zweifel, dass angesichts dieser Mammut-Aufgabe und der schwindenden Bedeutung von Auffindungsprojekten für fossile Brennstoffe die Bohrtechnik die Chance hat, ihr umfassendes Know-how als Grundstein für diese neue Thematik zu verstehen und dieses gerne bereitstellen wird, um ihre Rolle in den kommenden Jahrzehnten zu einem bedeutenden Teil der Lösung zu wandeln.

Natürlich bin ich mir voll und ganz der Größe dieser Aufgabe bewusst. Wie jeder, der sich mit der Thematik der Energiewende auseinandersetzt. Es besteht aber auch kein Zweifel, dass dies jetzt geschehen muss.

Ich bin Ihr Sparringspartner.

An alle Techniker mit Know-how, Macher mit Willen, Entscheider ohne Antworten, Skeptiker mit offenen Fragen: ich bin Ihr Partner, der mit Ihnen gemeinsam neue Lösungen für neue Herausforderungen diskutiert, evaluiert, analysiert. Und (er)findet.

➔  Sprechen Sie mich an! 

 

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Weil wir Techniker:innen die Zukunft erfinden

Wir haben uns entschlossen Technikerinnen und Techniker zu werden.

Die Politik gibt die Richtung vor, die Verteilung und die Begrenzungen. Die Wirtschaft finanziert. Das Management verwaltet. Dienstleistungen servicieren. Der Handel beschafft und verteilt. Lehre schult und bildet. Und wir Techniker:innen sind es, die die Zukunft erfinden.

Technik ersinnt neue Impfstoffe und ermöglicht deren effiziente Massenproduktion in Rekordzeit. Technik plant Netzwerke, verarbeitet Informationen, filtert, clustert und kanalisieret diese.

Wir sind es, die Robotic, Automation und autonome Fahrzeuge entwickeln, Machine Learning und A.I.
Technik baut Satelliten, kommerzialisiert die private Raumfahrt und besiedelt demnächst den Mars.

Technik entwickelt Generatoren, kanalisiert Kräfte und gewinnt Energie aus Wind, Wasser, Wärme, Licht, Biomasse – und motorisiert damit den Fortschritt.

Und wir sind es vor allem die sich alternative Lösungen für umweltschädliche Prozesse und dysfunktionale Gewohnheiten einfallen lassen müssen.

Nur was wir uns einfallen lassen, erfinden, konzipieren, planen und vordenken – kann die Politik überzeugen, Finanziers motivieren, neue Bedarfe befriedigen und veränderte Kundschaften begeistern.

Wir sind dafür verantwortlich. Von der anfänglichen Ideen-Skizze bis zur effektiv effizienten Umsetzung in Serie.

Wofür wir keine Lösungen finden, kann bald unsere Lebensräume bedrohen und unser Überleben – als Spezies – nachhaltig gefährden. Was uns einfällt, hat das Potential dies noch zu verändern. Innerhalb dieses Jahrzehnts.

Jeder für sich – jeder in seiner Branche. Aber niemand allein. Weil wir uns kennen – und damit wissen, dass es viele andere gibt wie wir; Die im Kleinen wie im Großen daran arbeiten eine nachhaltig lebensfähige Zukunft zu entwickeln. Für unsere – und folgende Generationen.

Es liegt an uns.

Auf geht’s!

(meine Sponsionsrede am Technikum Wien, 28. Juni 2021)

Meine Master-Thesis: Nachhaltigkeit in der Krise – Krise in der Nachhaltigkeit?

[Abstract] In der kommenden Dekade stehen gravierende Veränderungen bevor – sowohl in ökologischer, sozialer als auch in ökonomischer Hinsicht. Etliche dieser Veränderungen weisen disruptiven Charakter auf, deren Auswirkungen global tiefgreifende Transformationen hervorrufen werden.

Umweltbedingungen sind im Begriff sich grundlegend zu wandeln, bahnbrechende Technologien sind kurz vor der allgemeinen Marktreife, die Nachfrage für menschliche Arbeitskraft ist dabei sich generell zu verändern. Angebote, Bedarfe und Methoden werden sich dementsprechend modifizieren.

Adaptierte Produkte und Dienstleistungen werden benötigt, obsolete Lösungen und Leistungen abgelöst. Märkte werden sich demzufolge anpassen, Marktverhältnisse in Bewegung geraten, neu umverteilt und verschoben werden. Die Menschheit betritt ihr 3.Jahrtausend.

Die Unvorhersehbarkeit und Komplexität aufgrund hoher Volatilität und Mehrdeutigkeit der Folgen aus ökologischer, technischer, technologischer und sozialer Sicht bewirkt einen globalen Wandel in für diese Post-Nachkriegsgeneration unbekanntem Ausmaß.

Eine Vorbereitung auf derart nicht-trivial unvorhersehbare Auswirkungen, deren zeitlich räumliches Auftreten und Ausmaß nicht prognostiziert werden kann, braucht für deren Kompensation ein dynamisches Mindset, das nicht eine rein auf ökonomische Effizienz hin optimierte Sichtweise aufweist.

Pfadähnlichkeiten, beharrende Denkmodelle und Sichtweisen stehen der benötigten Dynamisierungen in ihren noch unbekannten Aspekten grundlegend im Weg, da („prepped“) vorbereitende Vorausplanung des klassischökonomischen Managements für unbekannte Ereignisse mit unbekannten Ursachen und deren unbekannten Folgen wirtschaftlich effizient nicht möglich ist.

Selbstbeschränkt verpflichtetes Management nachhaltiger KMUs mit ihren eigenständig hinterfragenden Unternehmensphilosophien fördert dynamisch motiviertes, antizipierendes Reagieren, was sich im Krisenfall als resilienter erweisen könnte als ausschließlich ökonomisch opportunes Management.

Diese Studie macht sich zur Aufgabe, die krisentransformativen Erst-Reaktionen nachhaltiger österreichischer KMUs auf den ersten COVID-19 Lockdown im Frühjahr 2020 zu ermitteln und Synergien und Unterschiede der individuell durchgeführten Anpassungen in Bezug auf Reaktionsfreude, Ausrichtung und Umfang zu erheben, um die zellulare Resilienz dieser Unternehmensform im unvorhergesehenen Krisenfall darzustellen.

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